Am letzten Pfingstferienwochenende waren wir bei dem durch den Starkregen verursachten Hochwasser in der Region durchgehend gefordert. Bei vorhergesagten 150 Litern Niederschlag pro Quadratmeter waren die Berechnungen für unser Einsatzgebiet bereits mit Vorsicht zu genießen.
Nachdem unser "Einsatzleiter vom Dienst" Freitagnacht zweimal beim Erkunden war, folgten gegen vier Uhr morgens die ersten Alarmierungen. In Edelbeuren war die Rot über die Ufer getreten und bedrohte mehrere Wohngebäude mit Überflutung. Kurze Zeit später wurden drei Fahrzeuge von uns nach Ochsenhausen alarmiert. Hier hatte die Rottum die Innenstadt unter Wasser gesetzt. Unser Einsatzleitwagen, besetzt mit einem Teil der Führungsgruppe, rückte ebenfalls um kurz vor sechs Uhr nach Ochsenhausen ab und übernahm hier einen Stadtteil als Einsatzabschnitt, in dem unter anderem ein Altersheim evakuiert werden musste.
Um acht Uhr morgens wurde die Feuerwehr dann mit einem Vollalarm für alle Mitglieder alarmiert. Es folgten Einsatzstellen in Bechtenrot und im bayerischen Fellheim. Die Lage in Edelbeuren eskalierte und so wurden hier mehr Kräfte gebündelt. Ebenso wurde im Gerätehaus Erolzheim mit dem verbleibenden Teil der Mannschaft das Führungshaus in Betrieb genommen. Hier wurden wir als Art "Unterleitsstelle" aktiv und koordinieren Einsätze sowie Nachforderungen im Löschbezirk. Auch wurden drei Kameraden nach Biberach in den Führungsstab des Landkreises alarmiert.
Gegen Abend wurde dann ein Dienstplan erstellt, um die Kräfte regelmäßig zu tauschen und Ruhepause einzuhalten. Gegen ein Uhr in der Nacht auf Sonntag wurden wir dann nach Schwendi alarmiert. Dort benötigte eine Werkfeuerwehr dringend Unterstützung. Um fünf Uhr morgens wurden weitere Kräfte nach Schwendi geschickt, um die Lage hier in den Griff zu bekommen. Im Laufe des Sonntags wurden die restlichen Einsatzstellen in Edelbeuren abgearbeitet und unsere Gerätschaften sowie Fahrzeuge geputzt. Gegen 17 Uhr mittags waren dann nach über 48 Stunden alle Einsatzkräfte eingerückt. Insgesamt waren von uns über 60 Einsatzkräfte mit 9 Fahrzeugen im Einsatz um Sachwerte, Mensch und Tier zu retten und zu schützen.
Wir bedanken uns für die gute Zusammenarbeit bei allen Feuerwehren, Hilfsorganisationen, Fachfirmen, Privatpersonen und allen hier nicht erwähnten Personen.
Details
Einsatzart: Hilfeleistung
Einsatzstichwort: Unwetter 2 - Führungsstab - Führungsgruppe
Datum: 01.06.24 16:00
Einsatzort: Landkreis Biberach / Landkreis Unterallgäu
Beitrag
Letzte Änderung: 20.08.2024 - 21:34